Elbphilharmonie Talk mit dem Kronos Quartet

Jul 18, 11:00 AM

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Das Kronos Quartet, 1973 in San Francisco gegründet und nach wie vor dort beheimatet, sei »das weitreichendste Ensemble, das die Welt je gesehen hat«, rühmte einst die »Los Angeles Times«. Dieser etwas sonderbare Superlativ ist nicht übertrieben. Kein anderes Ensemble auf der Welt hat so konsequent gegen die Überwindung der Trennung zwischen E- und U-Musik angespielt wie das Kronos Quartet, keines so beharrlich die ehemals so genannte Dritte Welt als Schöpfungsreservoir fürs Streichquartett entdeckt und nobilitiert, jene Gattung der E-Musik, die in ganz besonderem Maße auf ewig der weißen abendländischen Elite vorbehalten schien. 

Im »Elbphilharmonie Talk« berichten David Harrington und Paul Wiancko über die alltägliche Arbeit dieses weltberühmten Ensembles und wie es nach dem Weggang von John Sherba und Hank Dutt weitergehen wird, zwei Musikern, die nur wenige Jahre nach Gründung des Ensembles zum Kronos Quartet stießen und die sich Ende Juni 2024 in den Ruhestand verabschiedet haben. Harrington spricht auch darüber, was ihm bis auf den heutigen Tag die Kraft verleiht, den Tod seines 16-jährigen Sohnes Adam auszuhalten und zu verarbeiten, der 1995 starb, und wie untrennbar selbst dieser Schicksalsschlag für ihn mit der Musik verbunden ist.